Gesundheit der Katze - PRA
Die Progressive Retina Atrophie (PRA) gehört zu den degenerativen Netzhauterkrankungen und ist gekennzeichnet von einer fortschreitenden Zerstörung bzw. Degeneration der Sehzellen (Stäbchen und Zäpfchen) in der Netzhaut. Für die Rassen Abessinier und Somali sowie Rassen mit Einkreuzungen bietet BIOFOCUS einen PRA-Gentest an, der aus einer Blutprobe oder einem Backenabstrich durchgeführt werden kann.
Krankheitsbild
Bei den Rassen Abessinier und Somali treten die ersten Störungen des Sehvermögens im Alter von ca. 18 bis 24 Monaten auf.
Erste Auffälligkeiten sind zögerliches Verhalten beim Klettern und Treppensteigen oder bei dem Durchqueren von dunklen Räumen.
Mit fortschreitender Erkrankung sind erweiterte Pupillen und Lichtreflektionen vom Augenhintergrund festzustellen. In der Regel lässt
sich das Fortschreiten der Netzhaut-Degeneration nicht aufhalten, so dass die Tiere nach 3 bis 5 Jahren völlig erblinden.
Ursache
Die genetische Ursache der rdAc-PRA liegt in einer identifizierten Punktmutation im CEP290-Gen. Die genaue
wissenschaftliche Bezeichnung dieser Mutation lautet IVS50 + 9T>G.
Vererbung
Die Vererbung der rdAc-PRA folgt einem autosomal rezessiven Erbgang. Dies bedeutet, dass bei mischerbig (heterozygot) betroffenen Tieren
(N/PRA) die Krankheit nicht auftreten wird. Bei erkrankten Tieren (PRA/PRA) müssen also beide Elternteile die genetische Anlage für die PRA
im Erbgut tragen. Aus einer Anpaarung N/N x N/PRA kann kein erkranktes Tier hervorgehen, wohl aber wieder ein Anlageträger (N/PRA). Jeder
mischerbige Anlageträger gibt das Defektgen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weiter. Wegen des erst späteren
Ausbruchs der Krankheit wird sie oft erst zu einem Zeitpunkt nachgewiesen, zu dem die Tiere unter Umständen bereits in der Zucht stehen.
Es besteht die Gefahr, dass betroffene Tiere dann bereits das Defektgen weitervererbt haben. Daher ist für den Züchter das frühzeitige
Wissen um die genetische Veranlagung seiner Tiere von besonderer Bedeutung. Da mischerbige Anlageträger nicht erkranken, besteht keine
zwingende Notwendigkeit, diese Tiere umgehend aus der Zucht zu nehmen, es muss aber genau darauf geachtet werden, dass nicht zwei
Anlageträger angepaart werden. Durch den neuen Gentest kann der genetische Status bezüglich der PRA eindeutig festgestellt werden
und mit dieser Information gezielt weitergezüchtet und so betroffene Tiere vermieden werden.
Gentest
Zweifellos ist es wichtig, über die genetische Veranlagung seiner Tiere bescheid zu wissen und sich bei einem positiven Gentest veterinärmedizinisch beraten zu lassen und die Pflegebedingungen entsprechend auszurichten. Die weitere besondere Bedeutung des Gentests kommt der züchterischen Anwendung zu. Der Züchter kann unter Berücksichtigung der Information über die genetische Veranlagung mögliche Anpaarungen genau planen.
Der Gentest gibt eine eindeutige Auskunft über das Vorliegen der genannten Mutation auf dem Chromosom 4 der Katzen, die das CEP290-Gen verändert. Je nach Anlagestatus werden im Befund folgende Genotypen unterschieden:
NN: reinerbig anlagefrei, keine PRA-Mutation, gesund
N/PRA: mischerbiger Anlageträger der PRA-Mutation, gesund
PRA/PRA: reinerbiger Anlageträger der PRA-Mutation, das Tier ist betroffen
Durchführung der Untersuchung
Als Probenmaterial ist ein Backenschleimhautabstrich oder auch 0,5 ml EDTA-Vollblut möglich. Über die genaue Probenentnahme informiert ein gesondertes Informationsblatt. Das Resultat liegt in der Regel innerhalb von 3 bis 4 Tagen nach Probeneingang vor. Der Auftraggeber erhält neben einem Laborbefund auf Wunsch ein kostenloses, auf das Tier bezogenes Zertifikat, aus dem die genetische Konstellation bezüglich der analysierten Krankheit hervorgeht. Für das Zertifikat ist die Angabe der Zuchtbuchnummer oder Chipnummer erforderlich. Auf Anfrage erhält der Auftraggeber das Entnahmematerial für einen Backenabstrich kostenlos zugesandt.
Informationen bei:
Biofocus Gesellschaft für Biologische Analytik mbH
Telefon: +49 [0] 2361-3000-121
Fax: +49 [0] 2361-3000-162
Internet: www.biofocus.de
E-Mail: contact@biofocus.de
|
LABOKLIN GMBH & Co.KG
Frau Dr. Elisabeth Müller
Steubenstraße 4
Postfach 1810
D-97688 Bad Kissingen
E-mail: mueller@laboklin.de
Tel.: 0049/ 971 - 7202-0
Fax: 0049/ 971- 68546 |
Ab dem 1. Januar 2008 ist der Test auf PRA für alle Somali und Abessinier beim HKC e.V. verbindlich vorgeschrieben!
|
|